Bild: Wetterfahne

Andreasgemeinde Kiel-Wellingdorf

Neubau Andreaskirche in der Wischhofstraße 69 in Wellingdorf

Bildnachlass Friedrich Magnussen (1914 - 1987)


Zum Neubau schrieb Pastor Hesse in seinen "Geschichten und Gestalten in Wellingdorf" (S.15)
Als man mit den Gründungsarbeiten für die Andreaskirche begann, stießen die Arbeiter auf einen großen Stein. "Hol 'em rut!" hieß es. Aber das ging nicht so leicht. Je weiter man grub, desto größer wurde der Stein, und mit Staunen stellte man fest, dass es kein echter Stein war, sondern Beton. Man grub weiter, der Betonklotz wurde immer größer. Die Bauarbeiter kamen mit vorbeikommenden Wellingdorfern ins Gespräch und erfuhren, daß früher auf dem Platz neben der Kirche im 2. Weltkrieg ein Bunker gestanden hätte, den die Engländer dann nach dem Krieg gesprengt hätten. Das sei wohl ein Rest davon. So plante man nun, den oberen Teil dieses Betonklotzes abzuhämmern und den unteren Teil einfach im Erdreich liegen zu lassen. Aber dagegen wehrte sich Pastor Jahn mit folgendem Argument: "Wenn wir das so machen, werden nicht viele Wellingdorfer zur Kirche kommen." Die werden sagen: "Herr Pastor wir würden ja gerne zur Kirche kommen, aber darunter liegt eventuell noch ein Blindgänger – und wir wollen ja nicht alle während des Gottesdienstes in die Luft fliegen." Und diesen Grund, sich vom Kirchgang zu drücken, den wollen wir ihnen nicht geben. Und so arbeitete man den "Betonklotz" ab. Es war eine ganze Bunkerwand. Drei Monate dauerte die Arbeit daran. Eigentlich sollte die Kirche am 1. Advent 1964 eingeweiht werden, nun wurde es der 6. März 1965, der Sonnabend vor dem Sonntag Invokavit.


Das Kieler Stadtarchiv digitalisiert seit 2009 seine Fotobestände, darunter auch die Bilder des Kieler Fotografen Friedrich Magnussen (1914 - 1987). All diese Bilder sind unter der CC BY-SA 3.0 DE Lizenz veröffentlicht, nach der wir, unter Beibehaltung der Lizenz, diese Bilder ebenfalls veröffentlichen dürfen.


In Bildmitte sehen wir den Turm, das Loch in der Wand ist die Tür zur Empore. Das breite Holzgerüst davor ist die Verschalung für die Empore.
Das markante Hochhaus Schönberger Straße 44 wurde am 22. Mai 2005 gesprengt, an seiner Stelle ist heute der Netto-Markt.
(September 1963)
Rechts am Bildrand mit der halb abgebrochenen Mauer ist das Gemeindehaus, das zusammen mit dem Wohnhaus Altenteichstraße 14 schon vor dem Kirchneubau stand.
Rechts im Vordergrund sind die Altarstufen, Standpunkt des Fotografen ist außerhalb der Kirche.
(September 1963)
(November 1963)
Am linken Bildrand das Gemeindehaus.
Ursprünglich endete das Gemeindehaus mit dem Weißen Saal. Der Kindergottesdienstraum, Küsterraum und Sakristei wurden erst beim Kirchbau angefügt.
(November 1963)
Blick von der Schönberger Straße, im Vordergrund die Oberleitung der Straßenbahn.
(November 1963)
Die Wischhofstraße im Vordergrund ist noch eine unbedeutende Nebenstraße mit Kopfsteinpflaster, der gesamte Verkehr in Richtung Laboe lief noch über die alte Schwentinebrücke.
Der Ausbau der Wischhofstraße zur Haupverkehrsstraße erfolgte etwa 1967 mit dem Bau der Schwentinebrücke.
(November 1963)
(März 1964)
(März 1964)
Blick auf die Baustelle von der Straßenbahn-Haltestelle Wischhofstraße. Der Bauzaun auf dem Eckgrundstück ist vom Bau der Turnhalle des Wellingdorfer Gymnasiums mit dem markanten Ziegelrelief.
(April 1964)
(April 1964)
(April 1964)
(Juli 1964)
Inzwischen ist das Gemeindehaus um zwei Felder verlängert (Kindergottesdienstraum und Flur mit Sakristei und Küsterraum) und der Giebel bis zum Kirchgiebel verlängert, so daß Gemeindehaus und Kirche unter einem Dach sind.
(Juli 1964)
Pastor Werner Jahn
geht zum 01.08.1964 in den Ruhestand.
(KN, 04.07.1964)
Feierliche Einweihung der Andreaskirche am 6. März 1965
Andrang auf der Straße
(6. März 1965)
Spalier für die Architekten.
(6. März 1965)
(6. März 1965)
Architekt Otto Schnittger (rechts) übergibt den Schlüssel an Propst Kurt Sontag (links)
(6. März 1965)
Bischof Friedrich Hübner (rechts) übergibt den Schlüssel an den Pfarrer der Andreas-Gemeinde.
(6. März 1965)
Eröffnungsgottesdienst
(6. März 1965)
Eröffnungsgottesdienst
(6. März 1965)
Orgelneubau der Andreaskirche in Wellingdorf
(11.10.1967)
Die Notkirche in der Schönberger Straße 41
Die Holzkirche in Wellingdorf war eine von drei Holzkirchen, die von Schweizer Christen für Kiel gespendet wurden. Die anderen beiden standen in Gaarden und in Hammer.
Der Einweihungsgottesdienst fand am 7.3.1948 im Beisein von Oberbürgermeister Gayck und Vertretern des öffentlichen Lebens statt.
Die Andreagemeinde gab es damals noch nicht, bis 1953 gehörte Wellingdorf noch zu Bugenhagen. Auch die Paul-Gerhard-Gemeinde aus Neumühlen-Dietrichsdorf feierte bis zum Bau ihrer Kirche am Ivensring in Jahre 1958/59 ihre Gottesdienste in der Holzkirche.

Die von Schweizer Christen gespendete Holzkirche der Bugenhagen-Gemeinde im Jahre 1948

(Bildautor unbekannt)
Die Notkirche der Andreas-Gemeinde
in der Schönberger Straße 41
Im Hintergrund der Neubau Hochhaus in der Schönberger Straße 44

(August 1961)

Alle Bilder auf dieser Seite sind von Friedrich Magnussen (1914 - 1987), Lizenz CC BY-SA 3.0 DE

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